Nocebo

 

Der Nocebo-Effekt.

Und ehrlich: Wer hat ihn dieses Jahr nicht verspürt?

Also zur Erklärung. Der Noceboeffekt sei, so schreiben die Bücher, das Gegenteil vom Placeboeffekt. Wenn Du also von einem Arzt gewarnt wirst, dass bestimmte Nebenwirkungen normal seien, dann nimmst Du diese auch gleich mal wahr. Sagt Dir der Arzt, dass dieses eine Medikament in vielen Fällen Kopfschmerzen verursacht, – dann spürst Du das, nachdem Du das Pulver schluckst, vielleicht auch gleich selbst!

Und – wie ist es Euch dieses Jahr ergangen? Nocebo Effekte? – Mal ehrlich!

Ich habe dieses Jahr viele Stunden Nachrichten gelesen, geschaut und gehört und viele Stunden auf meinem E-Bike verbracht – zugegeben auch ein Trend (beides), aber mir blieb dieses Jahr gesundheitsbedingt nichts anderes über, quasi Ausrede.

Und dann kam diese Atemwegsinfektion, auch Pandemie genannt, die uns seit März in Atemlosigkeit hält. Und was glaubt Ihr? – Ich bekam Halsschmerzen!

Nicht der übliche Halsschmerz, der sich sanft ankündigt, schon am Morgen leicht zu spürten ist, am Nachmittag fragt man sich, ob man Apfelessig gurgeln solle oder lieber in der Nacht mit Halstuch ins Bett, vielleicht noch mit Salbeiblätter unter die Wangen geklemmt. Ein Schmerz, von dem man schon weiß, dass er einen sicher eine Woche begleiten würde – cooles Halstuch quasi Pflicht.

Nein. Ein Überfalls- Kurzzeithalsschmerz. Weit links hinten im Rachen – ganz deutlich – aber nach zehn Minuten wieder verschwunden, nur um dann eine halbe Stunde hinten rechts wieder aufzutauchen. Kaum habe ich etwas gegessen, war der Schmerz verschwunden – und blieb weg. Kam aber fast täglich zurück, völlig uncool, weil kein Halstuch nötig.

Dann Schmerzen im Brustkorb, wenn ich ganz tief ausgeatmet habe. Ganz deutlich für mich: Atemwege! Lungenentzündung! – Aber der Husten und das Fieber blieben einfach aus.

Wenn es nach den Symptombeschreibungen gegangen wäre, hätte ich schon meine Familie, eigentlich mein ganzes Dorf anstecken müssen! Nichts dergleichen geschah, nur, dass mich meine Liebste als hysterisch bezeichnete.

Typisch Noceboeffekt! Und das über das ganze Jahr 2020! Fast täglich!

Wow! Am Ende sogar K1 – K2 – Fieber: Test: Negativ! Zweiter Test: Negativ. Aber Halsschmerzen, Ja, natürlich!

Nocebo!

Das ist aber interessant. Weil mein Buch schreibt weiter:

„Ideen sind also nicht einfach nur Ideen. Was wir glauben, bestimmt, was wir werden. Was wir suchen, bestimmt, was wir finden, was wir vorhersagen, bestimmt, was tatsächlich eintritt.“

Oh, Oh! Wörter, Gedanken und ihre Macht!

Wenn Du also dieses Jahr auch vom Noceboeffekt etwas gespürt hast, dann hast Du eines gelernt: Deine Ideen formen Dein Sein!

Und noch viel mehr. Deine Ideen formen das Sein derer, die um Dich sind!

Falls wir also von diesem Jahr eines gelernt haben sollten, dann: Wie wichtig ist es, was wir von uns selbst denken! Wie wichtig ist es, was wir von denen denken, die um uns sind!

Ein wichtiger Grund, sich in liebevollen, gütigen, warmen Ideen um seine Familie und Freunde, aber besonders auch um sich selbst zu üben!

Besser ein Placebo der Liebe als ein Nocebo der Angst.

 

HINTERGRÜNDE 

 

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2 Kommentare zu „Nocebo

  1. Hallo Andreas Johannes!
    Ich mag Menschen die auch mal sagen wie es ihnen geht . Die nicht aus Angst abgestempelt (hysterisch) zu werden nichts von sich preisgeben!
    Und ja corona hat alle möglichen Gesichter. War noch nie mein 66jähriges Leben lang 2 Wochen im Krankenbett, die Nase war ständig verstopft, auch nach turbonasentropfen änderte sich nix und plötzlich war alles vorbei! Auch Mama mit 89 hats erwischt , die hat sich nimmer erholt!
    Wünsch dir viele Reaktionen zu deinem Blog ich finde es spannend. Renate

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